Samira Vogelsang
Mein Name ist Samira Vogelsang und ich bin 1989 geboren.
Meine Begeisterung für Hunde habe ich bereits mit sechs Jahren entdeckt. Seitdem lerne ich unermüdlich in Theorie und Praxis über sie dazu.
Angefangen hat alles mit einem Schäferhund-Mischling aus der Nachbarschaft, den ich damals ausgeführt habe. Nach und nach kamen noch einige Hunde dazu. Fortan war ich täglich über Stunden mit „meinen“ Hunden unterwegs. Dabei sind wir, die Hunde und ich, überall mit einem von Harmonie und gegenseitigem Respekt geprägten Umgang aufgefallen – eine Gemeinschaft, in der alles sehr selbstverständlich funktionierte. Ohne jegliches Fachwissen habe ich schon damals ein sehr gutes Gefühl für Hunde bewiesen.
Sobald ich lesen konnte, begann ich zusätzlich, Bücher über Hunde zu lesen.
Mit 14 Jahren durfte ich endlich meinen ersten eigenen Hund haben. Durch meinen stetigen Wissenshunger rund um das Thema Hund und die über Jahre anhaltende Freude an den täglichen Spaziergängen mit meiner Hundegruppe hatte ich meine Eltern überzeugt. Mein erster eigener Hund war ein siebenjähriger Hovawart-Mischling. Er wurde vom Tierheim als Anfängerhund vermittelt, stellte sich aber nach einiger Zeit als ein schwieriger Hund mit diversen Problematiken heraus. Damit stellte er mich dann vor ganz neue Herausforderungen. So kam es, dass ich mit 14 Jahren anfing, tiefgreifende Fachliteratur zu lesen, Seminare und Fachvorträge zum Thema Hundeverhalten und -training zu besuchen und mit meinem Hund für mehrere Jahre wöchentlich eine Hundeschule besuchte. Aus einem Hund mit Angst-, Stress- und Beißproblematik wurde nach und nach ein entspannter, vertrauensvoller und gut erzogener Begleiter, der mich mit absoluter Selbstverständlichkeit durch den Alltag begleitete.
Mein Hund verstarb im hohen Alter von 17 Jahren. Er wird mir nicht nur als ein ganz besonderer Hund, sondern auch als Wegbereiter für meinen Werdegang als Trainerin für verhaltensauffällige und schwierige Hunde in Erinnerung bleiben.
Mit den Jahren folgten noch viele weitere gelesene Bücher und etliche Seminare und Fachvorträge. Zudem leistete ich einige Praktika in Hundeschulen und bei Hundetrainern. Weil ich von meinem Umfeld immer häufiger um Hilfe bei Trainingsfragen gebeten wurde, fing ich an, einige regelmäßig stattfindende private Trainingsgruppen zu organisieren und anzuleiten, die über viele Jahre Bestand hatten. Außerdem leistete ich mehrere Volontariate im Auslandstierschutz, in denen ich Tierschützern in südlichen Ländern half. Vor Ort konnte ich nicht nur meinen eigenen Beitrag zum dortigen Tierschutz leisten, sondern auch einiges lernen.
Anschließend begann ich meine Arbeit als Pflegestelle für Tierschutzhunde. Nachdem sich anfänglich zumeist unkomplizierte und nette Hunde zur Vermittlung bei mir befanden, nahmen nach und nach die Pflegehunde mit problematischen Verhaltensweisen zu.
Nachdem ich hauptberuflich zunächst in verschiedenen sozialen Berufen gearbeitet habe (schließlich muss ein guter Hundetrainer nicht nur gegenüber den Hunden, sondern auch gegenüber Menschen einige Kompetenzen aufweisen können, um seinen Job gut zu machen), habe ich 2012 begonnen, Hundepsychologie und Hundeverhaltensberatung an der Akademie für Tiernaturheilkunde zu studieren. Nach Abschluss des zweieinhalbjährigen Studiengangs konnte ich mein Hobby und meine Passion endlich zum Beruf machen. Es folgte die Hundetrainerzertifizierung von der Tierärztekammer Niedersachsen.
Auch mit Tierheimhunden in deutschen Tierheimen habe ich erfolgreich gearbeitet, sodass weitere Erfahrungen mit den Besonderheiten im Training von in Tierheimen lebenden Hunden vorliegen. Unter den Pflege- und Trainingshunden befanden sich diverse Vierbeiner mit Aggressionsproblematiken, aufgrund von Beißvorfällen als gefährlich eingestufte Hunde und solche, die ich auf einen Wesenstest vorbereitet und sie erfolgreich durch diesen geführt habe.
In den letzten Jahren habe ich außerdem aufgrund von entsprechenden Anfragen mehrere soziale Einrichtungen erfolgreich in der Verhaltenseinschätzung und dem Training von deren Therapiehunden unterstützt sowie eine Assistenzhündin ausgebildet, die ihrer im Rollstuhl sitzenden Halterin fortan behilflich ist. Nachdem ich also praktisch erstmal zufällig (durch die entsprechenden Anfragen) im Bereich der Therapie- und Assistenzhunde gelandet bin, habe ich anschließend meinen ersten Blindenführhund erfolgreich ausgebildet. Neben der entsprechenden Fortbildung wurde ich dazu von einer in diesem Bereich sehr erfahrenen Kollegin unterstützt. Inwieweit der sehr interessante und sinnvolle Zweig der Führhundausbildung zukünftig weiter verfolgt wird, steht derzeit noch nicht fest.
Insgesamt konnte ich so vielfältige praktische Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Trainings, Umfeldern, Rassen, Hundetypen und Verhaltensweisen bzw. -problematiken sammeln.
Inzwischen ist hieraus das Hunde-Trainingszentrum mit der Trainingspension entstanden. Seit 2020 lebe ich mit meinen drei privaten Hunden und den Pensionshunden auf dem eigens dafür gekauften Hof in Sallenthin.
Wir bieten Hundetraining und/oder nehmen die Hunde bei uns auf und trainieren mit ihnen, bis sie in ihr Umfeld zurückintegriert werden können oder vermittelbar sind und in ein neues Zuhause und Leben entlassen werden.
Inzwischen habe ich über die Jahre vielen Hunden geholfen, die anderweitig aufgegeben wurden, für gängige Tierheime und Tierschutzvereine nicht tragbar waren oder aufgrund ihrer Aggressionsproblematiken eingeschläfert werden sollten.
Es ist mir ein persönliches Anliegen, auch weiterhin meinen Beitrag hierzu zu leisten, Notfällen und schwierigen (Tierschutz)Hunden durch unsere Arbeit Perspektiven zu ermöglichen. Durch das Training gewinnen sie an Lebensqualität und erhalten bessere Vermittlungschancen. Sie können für ihre Halter und ihr Umfeld wieder eine Freude, statt eine Belastung oder Gefahr darstellen und damit wieder am Leben teilhaben.
Ich freue mich riesig, dass aus diesem „Ein-Frau-Projekt“ inzwischen das Trainingszentrum mitsamt seinem Team aus inzwischen vier Hundetrainerinnen geworden ist.
Schwierige Hunde und solche mit sehr individuellen Bedürfnissen sind bei uns nicht nur willkommen. Mehr noch, ich freue mich immer wieder ganz besonders über die sehr spannende Arbeit mit ihnen. Zweifelsohne sind all die „besonderen“ Hunde meine besten Lehrer in meiner beruflichen Entwicklung gewesen und werden auch zukünftig neben stetiger kynologischer Weiterbildung in Theorie und Praxis in besonderem Maß an meiner persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung beteiligt sein.
Ich freue mich auf all die Hunde und ihre Halter, denen ich zukünftig über das Hunde-Trainingszentrum begegnen darf, egal ob es um gemeinsamen Spaß, Unterstützung in „ganz normalen“ Verhaltens- und Trainingsfragen oder aber das Verhaltenstraining von schwierigen Hunden geht.